Das freistehende Wohnhaus wurde 1929 auf einem großen parkartigen Grundstück errichtet. Die Fassade ist symmetrisch mit Mittelrisalit gestaltet und mit wildem Wein begrünt. Zusammen mit dem hohen Mansarddach über dem Hochparterre und den Fensterläden der breiten Sprossenfenster strahlt das leicht barocke Gebäude eine ländliche Atmosphäre aus.
Der Haupteingang in der Mitte des Risalits erschließt die Wohnung im Hochparterre und die Dachgeschosswohnung in der unteren Ebene des Mansarddaches. Im ersten Bauabschnitt war diese zu sanieren und den Ansprüchen einer jungen Familie entsprechend umzubauen. Im späteren Bauabschnitt wurden die Wohnungen verbunden, um den neuen Anforderungen der Familie gerecht zu werden.
2020
360 qm
Tatjana Kern, Jana Korbel, Ina Podzimek, Peter Paul Rycher, Jörn Wähnert, Johannes Reuter, Wencke Katharina Schoger
Werner Huthmacher, Tatjana Kern, Rania Samara
Einbaumöbel
Die Farbgestaltung der Küche differenziert zwischen Arbeitsbereichen und dem konzentrierten Lieblingsplatz am Fenster.
Der im Bestandsgebäude an unterschiedlichen Bauteilen vorhandene Rundbogen wird zum zentralen Gestaltungselement für den zweiten Bauabschnitt.
alte Wände wurden entfernt, verborgene Räume geöffnet und neue Raumbezüge hergestellt
Zentraler Raum der Dachgeschosswohnung ist die große Halle, in der Treppenhaus, Diele, Wohnraum und Küche eins werden. Die Küche öffnet sich zum Luftraum der Treppe als Galerie. Angesichts dieser Offenheit werden Koch- und Esszone mit der Deckengestaltung akzentuiert durch ein indirekt beleuchtetes Deckenfeld mit umlaufendem Rahmen. Die drei Fenster der Halle sind zu Fenstertüren umgebaut und öffnen sich auf den neuen Balkon, der auf voller Breite des Mittelrisalits liegt. Der Balkon erweitert die Halle in den vorderen Garten als “Freiluft-Wohnraum”.
Als nach einigen Jahren die maßgeschneiderte Dachgeschosswohnung zu klein für die gewachsene Familie wurde, begann ein neuer Bauabschnitt. Die Wohnung im Dachgeschoss wurde mit dem Erdgeschoss zu einer großen zusammengefasst. Charakteristisch für die Hauseingangshalle sind drei Rundbogenöffnungen im Bestand. Daran gestalterisch anknüpfend entwickeln sich zwei neue innere Baukörper für Garderobe, Gäste-WC und Lagerraum mit Tonnendach. Betont werden die Rundungen durch Umrissfugen mit indirekten Lichtlinien.
Über die gesamte Hausbreite entfaltet sich im EG der neue Wohnraum. Die Einbauküche der oberen Etage wurde komplett umgebaut in der neue Küche recycelt. Nun wird wie zuvor oben gemeinsam am freien Block gekocht. Der kleine runde Esstisch in der Küche ist ein konzentrierter Lieblingsplatz, am langen Tisch im Wohnraum tafeln alle zusammen. Die neuen bodentiefen Fenstertüren schaffen eine wohltuende Verbindung zum Garten und machen den Tageslichtverlauf großzügig erfahrbar, während das indirekte Licht der Vouten der skulpturalen neuen Deckengestaltung die Abendatmosphäre modulieren. Die Fenstertüren führen zur neu angelegten Terrasse aus Robinienholz, die sich entlang der Nord- und Ostseite des Hauses erstreckt. Sitzstufen erweitern das Erdgeschoss in den tiefer liegenden rückseitigen großen Garten.
Reuter Schoger
Architektur Innenarchitektur Part mbB
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