Denkmalgeschütztes Revuetheater mit der größten Theaterbühne der Welt
Umbau, Rekonstruktion und Restaurierung des letzten großen Plattenbaus der DDR im laufenden Betrieb und in mehreren Bauabschnitten
3100 qm
Sandra Rahm, Sandra Schröpfer,
Katharina Schuster,
Wencke Katharina Schoger
Klatt und Vogler Architekten
Werner Huthmacher
Teppiche
Wandbespannungen
Polsterungen
Sofa- und Barmöbel
Eisbar
Kronleuchter und Stehleuchten
restauriert und rekonstruiert:
die dreigeschossige Halle hat ihren gewaltigen Kronleuchter aus gläsernen Milchleitungen zurück und die farbigen Glassteinfenster leuchten wie neu
Technikerumkleide vergoldet zu Lounge
exklusive Loge und Tontechnik in einem Raum über allen Sitzreihen mit freiem Bühnenblick
1984 eröffnete das Revuetheater mit der größten Theaterbühne der Welt. Heute als einer der letzten großen Plattenbauten der DDR ein Baudenkmal, prägt es mit seinen großformatigen Betonwandplatten in postmodernem Stil, originellen Glassteinfenstern in leuchtenden Farben und Kronleuchtern aus gläsernen Milchleitungen eine eigenständige und kräftige Atmosphäre. Nach der Sanierung der Foyers in allen Geschossen mit Rekonstruktion des zentralen Kronleuchtern folgte der Bau einer großen Loge oberhalb der Zuschauerreihen, einer neuen Bar im Foyer und nun statten wir in 2024 alle Foyerflächen neu aus.
Ein Kranz aus Technikräumen säumt den Zuschauersaal im Hintergrund der gerundeten Sitzreihen. Durch Verlagerungen von Technik- Arbeitsplätzen wurde in einem dieser Räume neben den technischen Installationen Platz frei für eine besondere Loge, die wir für den freien Bühnenblick mit Glasbrüstungen bis zum Boden öffneten. Ein privater, individueller Raum mit 6 Plätzen, der vom Saal getrennt ist und doch ein intensives Live- Erlebnis ermöglicht.
Die durch den Raum verlaufenden, dicken Kabelstränge und die weiterhin genutzten raumhohen Schaltmodule integrierten wir als sichtbare und prägende Elemente. Wie Bäche fließen die Kabel durch lange Aussparungen im neuen Estrich. Der Estrich bleibt sichtbar und roh. Die Kabelbetten sind beleuchtet und begehbar verglast. Ebenso sichtbar ließen wir originales Mauerwerk, alte Deckenversprünge und Lüftungsleitungen. Für die klanglichen Anforderungen belegten wir Wandflächen mit Akustikflächen und grauem Industriefilz.
Für die festen und losen Möbel verwenden wir die Farben der originalen Saalausstattungen Orange und Braun.
Die freie Form des Teppichs wirkt wie im Raum ausgegossen. Er bildet 3 weiche Inseln, auf denen paarweise 6 luxuriöse Sessel stehen vor jeweils einer mit Licht gerahmten, bodentiefen Öffnung zu Saal und Bühne.
Eine parabelförmige Bar bringt die Logengäste beim Essen in der Pause zusammen. Neben der großen Schaltanlage steht zwischen allen technischen Installationen ein langes Sofa in einem großen Rahmen.
Raucher nutzen den früheren Umkleideraum der Techniker. Die rauen, unregelmäßigen Oberflächen strahlen durch den rundum ausgeführten Goldanstrich paradoxen Glamour aus. Die Formen von Fenster und Beton- Stützenkopf haben wir in Deckenformen und Verkleidungen fortgeführt. Ausgehend von originalen Pendelleuchten haben wir eine Stehleuchte entwickelt und die Geometrie des Leuchtenkopfes als Grundlage für den goldenen Vorhang verwendet.
Unser Gestaltungskonzept knüpft an Humor, Vielgestaltigkeit und scheinbare Leichtigkeit der Revue an und schöpft die räumliche Eigenständigkeit aus einer unangestrengten, wie beiläufig wirkenden Mischung von naturbelassenem Bestand, modifiziertem Original und neuen Elementen.
Reuter Schoger
Architektur Innenarchitektur Part mbB
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